Zusammenfassung vorab: Nach dem betenden Lesen eines Psalms einen einzigen Vers aus dem Psalm herausgreifen und betend wiederholen.
Ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht, jeden Morgen einen Psalm zu beten. Bei längeren Psalmen nehme ich nur die Hälfte oder ein Drittel. Nun ist es nicht immer leicht, vom Lesen wirklich ins Beten zu kommen. Einen Tipp dazu habe ich mir aus der Gebetspraxis abgeschaut, die ich im Evangelischen Gethsemanekloster Riechenberg (bei Goslar) kennengelernt habe:
Beim Mittagsgebet wird ein Psalm vorgelesen – und der Liturg wiederholt im Anschluss dann einen einzigen Vers, den er laut liest. Der steht dann im Raum. In der anschließenden Stille kann man diesen Vers bedenken, betrachten, umbeten. Als Beterin, als Beter hat man den ganzen Psalm gehört (oder mitgelesen), aber er hat jetzt eine Mitte bekommen.
Das habe ich für mich aufgegriffen bei meinem morgendlichen Psalmgebet. Ich merke: Dadurch passiert es nicht mehr so leicht, dass der gelesene Psalm so vorbeirauscht oder wie eine Fläche vor mir steht. Ich habe gelauscht, was das eine Wort sein könnte, das heute besonders zu mir sprechen will und/oder das ich heute besonders zu Gott sagen möchte. Mein Psalmgebet wird ein wenig intensiver.
Ein einfacher Schritt, der sofort umsetzbar ist.
Noch zwei Anmerkungen zum Hintergrund:
Meine Texteinteilung, nach der ich jeden Tag einen Psalm bete, ist in der Bibelausgabe „Neues Leben. Die Bibel zum Beten“ zu finden; dort habe ich sie eingebracht. Im Lauf des Jahres kommen nicht nur die 150 Psalmen vor, sondern auch viele weitere wertvolle Gebete aus dem Alten und Neuen Testament. In einem Einführungsartikel im Anhang der Bibel gibt es noch weitere Hinweise zum Beten der Psalmen. (https://www.scm-shop.de/neues-leben-die-bibel-zum-beten.html)
Einblick in einen Besuch des Evangelischen Gethsemaneklosters bietet die Bildreportage im Magazin sela.2025, Seite 10-19. Einige Fotos werden auch demnächst auf diesem Blog erscheinen.